Update 28.03.2019

Endlich habe ich es geschafft. Bereits letzte Woche Donnerstag hatte ich die letzte Bestrahlung. Es ist sehr angenehm, nicht mehr jeden Tag in die Klinik fahren zu müssen. Ob die Bestrahlung angeschlagen hat und ob der Knubbel jetzt kleiner geworden ist bzw. im besten Fall gar nicht mehr vorhanden ist, dass erfahre ich erst nach der nächsten Bildgebung. Diese kann allerdings erst zwei Monaten nach der letzten Bestrahlung gemacht werden, da die Bestrahlung noch eine ganze Zeit nachwirkt. Das nervt zwar, macht mir aktuell aber keinen Stress. Es kommt sowieso so wie es kommt. Ich wünsche mir natürlich, dass der Knubbel weg ist und am Meisten wünsche ich mir, dass die komplette Leukämie endgültig bekämpft ist. Nur leider habe ich in der Vergangenheit immer wieder andere Erfahrungen machen müssen, so dass es mir dieses Mal doch sichtlich schwerer fällt, ausschließlich positiv zu denken. Ich zweifel oft daran, dass es jetzt endlich einmal zu ende ist und Stück für Stück Ruhe in mein Leben einkehrt. Ich gucke einfach Tag für Tag, der eine ist besser, der andere schlechter. Mal habe ich mehr Probleme mit meinen Wehwechen, mal weniger. Ich gebe mein Bestes, versuche, wieder fit zu werden, mich auf das Positive zu konzentrieren. Ich hoffe, bald auch wieder an den schönen Dingen des Lebens teilnehmen zu können und wenn es nur die gebratenen Nudeln vom Chinamann sind, auf die ich in den letzten Tagen so Lust hatte. Ich möchte wieder raus können und es genießen, einfach mal Kaffee trinken oder Essen zu gehen, in den Supermarkt oder durch die Stadt zu schlendern. Es gibt aber auch jetzt schon schöne Dinge über die ich mich freue. Ich gehe spazieren und das Schönste ist, dass ich das meistens nicht alleine machen muss. Ich bekomme lieben Besuch und freue mich, wenn ich Zuhause kleine Projekte machen (z.B. Kleiderschrank aussortieren) kann. Es ist nicht alles schlecht, nur sehr anstrengend.

Naja weiter im Text: Letztes Wochenende hatte ich total viel Wasser eingelagert und musste meine Beine hochlagern. Da ich zur Bettruhe verdonnert war, musste ich liegen und habe doch tatsächlich 15 Stunden am Stück geschlafen. Ich glaube mein Körper hatte echt was nachzuholen und ich habe mich vielleicht auch zu wenig ausgeruht in letzter Zeit. Jetzt bekomme ich Entwässerungstabletten, Lymphdrainage und Stützstrümpfe. Mein Bauch ist ein anderes kleines Wehwehchen. Dort hatte ich auch Wasser und auch sonst wohl viel Luft. Zu mindestens ist mein Bauch zwischendurch so aufgebläht, dass ich aussehe als wäre ich im dritten Monat schwanger (ohne Witz). Das tut richtig weh. Meine Bauchdecke war/ist dann so gespannt, dass tiefes Einatmen, essen und trinken total unangenehm und schwierig sind. Mit der Lymphdrainage ist es seit zwei Tagen etwas besser. Mal sehen wie es weiter geht.
Meine sonstigen Werte sind gut und die Ärzte diesbezüglich weiterhin zufrieden.

Was mich gerade ziemlich nervt, ist dass ich ein extremes Morgentief habe. Nach dem fertig machen, schreit mein Körper förmlich nach meinem Sofa. Frühstück schaff ich noch und dann geht schon fast nichts mehr. Alles was ich mache ist unfassbar anstengend für mich. Selbst Besuch und schöne Aktivitäten. Ich bin dann so unfassbar erschöpft, bin dem total ausgeliefert und muss mich dann auch echt hinlegen. Ab 13 Uhr geht es mir dann richtig gut. Keine Müdigkeit mehr. Besuche genieße ich. Spazieren gehen, Papierkram und Projekte fallen mir leicht und machen teilweise auch Spaß. Bis 13 Uhr ist es allerdings ein Kampf, der mich oft traurig und sauer macht. Jetzt habe ich entschieden, dass mein Körper vielleicht wirklich diese Ruhe braucht und gebe dem Bedürfnis nach Schlaf und Couch größtenteils einfach nach, auch wenn ich mich dabei oft schlecht fühle, weil ich meinen Arsch nicht hoch bekomme.

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