Stand 19.07.2016

Es hat sich nichts verändert und es geht mit weiterhin gut. Dazu ist gerade herrliches Wetter, was will man mehr?

Der Termin bei den Urologen hat nicht wirklich viel gebracht. Dort wurde ein Ultraschall gemacht und sie nennen es nun „Chronische Blasenentzündung“.  So etwas könne dauern… Sie haben mir ein Medikament aufgeschrieben, das die Blase beruhigen soll. Der Arzt sagte: „Joa, dem einen hilft’s, dem anderen nicht, man kann es ja mal probieren.“ Das klang sehr vielversprechend. Nun ja, so richtig viel erwartet, hatte ich ja auch gar nicht. Heute hat mich dann aber der Urologe noch einmal angerufen. Ich war ganz schön irritiert. Er habe sich nochmal Gedanken gemacht und auch mit seinem Oberarzt beraten. Es gibt wohl eine Therapie, die sie mir anbieten könnten, bei der ein Medikament in regelmäßigen Abständen in die Blase gespritzt wird. Interessant, aber ich muss das erst mal mit meinen Onkologen besprechen.

Montag haben die Ärzte übrigens angefangen mein Immunsuppressiva zu reduzieren, Juhu!! Sie probieren das Medikament bis 120 Tage nach Transplantation ausgeschlichen zu haben. Ich finde es super, dass sie jetzt damit angefangen haben, aber ich muss auch ehrlich sagen, dass ich weitere 40 Tage unter den aktuellen Bedingungen auch irgendwie hart finde. Vorher waren es immer 100 Tage, also nur noch 20! Ich wusste nicht wie lange das dann dauern würde und wie das funktioniert und habe mir da lieber erst mal keine Gedanken drum gemacht. Nun weiß ich es sind 120 Tage bis es raus ist und 40 Tage, die es noch dauert. Oh man, da muss ich wohl noch etwas durchhalten!!!!

Ein kleines Update

Mir geht es weiterhin gut und eigentlich hat sich nicht viel verändert. Manchmal denke ich, dass ich vormittags doch wieder etwas schlapper und zittriger bin, aber es ist weniger stark als vorher. Ich finde es verdammt anstrengend den Wäschekorb, mit der nassen Wäsche aus dem Keller nach oben ins Badezimmer zu tragen oder die Betten neu zu beziehen. Da merke ich immer wieder wie anstrengend doch der normale Alltag und der Haushalt sein kann.

Montag vor einer Woche haben mein Arzt und ich entschieden, dass es jetzt doch wohl Sinn macht, dass ich mich mit meinen Blasenschmerzen in der Urologie vorstelle. Und als wenn meine Blase es mir jetzt noch mal richtig zeigen wollte, hatte ich dann am Mittwoch plötzlich Blut im Urin. Das hatte ich bisher nur im Krankenhaus, nie Zuhause. Der Urin war auch stärker gefärbt als im Krankenhaus und es hat sich wieder Schleimhaut abgelöst. Freitag und heute das Gleiche. Die Urinprobe am Montag war dann aber wieder einmal unauffällig, am Montag war nicht mal minimal Blut nachzuweisen. Meine Blase spinnt. Nun bin ich gespannt was die Urologen am Donnerstag dazu sagen werden. Seit ca. 75 Tagen plage ich mich nun damit herum, ganz schön lang irgendwie. Solange ich jedoch nicht so starke Schmerzen habe, wie im Krankenhaus bin ich erst mal ganz zufrieden.

Ein bisschen Sonne

Meine gedrückte Stimmung habe ich schnell überwinden können. Wie erwartet, ein neuer Tag und meine Welt ist wieder in Ordnung. Der Sonntag war entspannt und schön. Ich war nicht alleine, wir sind spazieren gegangen und haben zu dritt Spiele gespielt. Am Montag lief es super weiter. Im UKM waren die Ärzte zufrieden und die Werte sind weiterhin stabil. Im Nachmittag hatte ich dann noch eine richtige Entspannungsmassage (hatte ich auch noch nie) und abends bin ich mit meinen Mädels ins Kino gegangen (es war ziemlich leer). Was ein schöner Tag! Ja, und heute hatte ich dann auch noch richtig netten Besuch von einer Kollegin. Ich würde sagen, so lässt sich das aushalten 😉 Meine Sonne ist zurück 🙂

Nicht jeden Tag kann die Sonne scheinen

Heute ist so ein Tag, der ist so gar nicht schön. Meinem Körper, dem geht es unverändert und eigentlich kann ich mich auch nicht beschweren. Ich habe heute etwas von meiner To-Do-Liste erledigen können und werde gleich etwas für mich kochen. Alles gut, könnte man meinen, aber das ist es nicht. Ich fühle mich einsam und alleine. Alle meine Freunde sind unterwegs. Sie sind überall dort, wo ich eigentlich auch sein sollte. Heute hätte ich sogar auf zwei Veranstaltungen gleichzeitig tanzen sollen, aber ich bin auf keiner der beiden. Alle meine lieben Mädels feiern heute zusammen einen Junggesellinnenabschied und ich kann nicht dabei sein. Ich versuche krampfhaft mein Handy zu ignorieren und habe die Whatsapp Gruppe stumm geschalten. Die Fotos sind super, ich möchte sie auch sehen, aber es tut doch auch irgendwie weh, es gibt mir das Gefühl gerade allein zu sein. Ich freue mich für die anderen und wünsche allen von Herzen ganz viel Spaß. Ich möchte nicht, dass mich die Freuden der anderen traurig machen, es macht mich aber trotzdem traurig. Der Rest meiner Clique ist unterwegs auf einem 30. Geburtstag, es ist also wirklich niemand da. Ich glaube nicht die Tatsache an sich, dass niemand da ist und dass ich alleine Zuhause sitze, ist das was dieses Gefühl von Einsamkeit macht und mich so traurig stimmt. Ich glaube es ist die Tatsache, dass jetzt alle meine Freunde zusammen sein können und ich doch eigentlich auch dabei sein sollte. Public viewing heute Abend – Deutschland spielt! Alle lieben Menschen schauen das Spiel heute gemeinsam und ich werde es alleine auf dem Sofa schauen. Wie bei der WM 2014, da habe ich es im Krankenhaus von meinem Bett aus gesehen. Diese Traurigkeit macht mich träge. Ich könnte so Vieles tun, spazieren gehen, lesen, Fernsehgucken, tausend Dinge….aber ich habe keine Lust. Ja manchmal bin auch ich traurig und kann mich nicht motivieren.

Morgen ist ein neuer Tag, ein besserer Tag und dann wird auch meine Welt wieder in Ordnung sein!