Meine ersten Nachrichten aus dem Krankenhaus

Meine geplante Aufnahme am Montag war erstmal wieder der Horror. Um 10 Uhr wurde ich einbestellt zur Aufnahme. Bis ich dann allerdings auf mein Zimmer konnte war es dann halb sechs abends. Ich bin doch tatsächlich über 6 Stunden von eine Cafeteria in die nächste gewackelt. Unfassbar… Aber die geben hier ja auch nur ihr Bestes. Ich sollte am Montag unbedingt meine Lumbalpunktion bekommen, aber da ich danach dann ja immer ein paar Stunden liegen muss, hat man sie mir auch erstmal nicht ambulant gegeben, während ich gewartet habe, da keine wusste wann das Bett frei wird. Um halb fünf blieb den Ärzten dann aber auch nichts anderes mehr übrig und sie haben mir die Punktion doch ambulant gegeben. Dann lag ich ein wenig in der Ambulanz und musste dann nach oben auf die Isolierstation. Blöd gelaufen mit dem liegen bleiben. Auf der Isolierstation ist das schon ein Schock im Vergleich zur normalen Station. Man ist hier sehr eingeschränkt. Eigentlich sollten die strengen Isolierbedingungen für mich auch noch gar nicht gelten. Naja aber die allgemeinen Regeln gelten natürlich für alle. Hier muss jeder, der auf die Station gehen möchte, seine Kleidung wechseln, darf nichts mit rein nehmen und muss sich dann in den Schleusen vor den einzelnen Zimmern steril machen. Das war am ersten Tag bei mir noch recht locker. Am Dienstag um 13 Uhr sind wir dann mit der Antikörpertherapie gestartet. Diese Antikörper sollen nun die Leukämiezellen zerstören, ohne dabei mein restliches Knochenmark zu sehr zu schädigen. Bei den Chemos früher war das ja immer so. Das würde mein Knochenmark mit seinem Schaden aber gar nicht überstehen, darum diese Alternative Therapie. Ich vertrage die Therapie ganz gut. Da sie aber recht gefährlich wirken kann, wenn der Körper versucht sich gegen die Antikörper zu wehren, werde ich hier sehr streng überwacht und liege an 10000 Schläuchen angeschlossen, werde vom EKG überwacht, Blutdruckmessung und Pulsmessung über 24 Stunden für mehrere Tage. Ich bin ganz schön gefangen, habe auch noch andere Kabel an mir hängen und so ist es ist ein Kunststück mit dem ganzen Mist auf die Toilette zu kommen. Im Zimmer rumlaufen ist damit eher nicht möglich und das Zimmer verlassen darf ich sowieso nicht. Ich hänge also den ganzen Tag im Bett. Gestern sind meine Leukozyten dann auch sturzartig auf 90 herunter gesaust. So niedrig war ich selten. Nun wurden auch meine Isolierbedingungen verschärft. Also volles Sterilisationsprogramm vor meinem Zimmer. Ich darf nur noch das Essen, was das Personal rein reicht und das entspricht nicht meinem Geschmack. Ich darf keine Vollkornprodukte essen, nichts mit Nüssen, keinen normalen Joghurts, nur Zerkochtes und Ultrahocherhitzes. Und da eh niemand was anderes rein bringen darf, bleibt es auch dabei. Gar nicht mein Ding. Ansonsten hatte ich bis heute morgen ziemliche Kopfschmerzen von der Lumbalpunktion, die jetzt glücklicherweise besser sind. Ansonsten macht mich die Therapie sehr müde, aber das kann man ja wohl noch in Kauf nehmen. Wenn ich schlafe vergeht die Zeit wenigstens….

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