Heute vor genau 3 Jahren habe ich erfahren, dass ich Leukämie habe. Ein Tag, den ich nie vergessen werde und an den ich heute sehr oft denken musste. Irgendwie krass, dass es schon drei Jahre sind…Ich muss sagen, es waren auch wirklich harte drei Jahre und noch immer ist es nicht ganz vorbei. Die Nebenwirkungen belasten meinen Körper noch immer und ziehen noch sehr oft an meinen Nerven, aber ich gebe niemals auf und gehe trotz all der Widrigkeiten meinen Weg.
Ich habe schon so lange nichts mehr geschrieben, heute jedoch gab es für mich einen wichtigen Anlass dazu. Und da dachte ich, berichte ich doch auch gleich mal von dem neusten Stand.
Wie man schon lesen konnte, kämpfe ich noch immer mit einigen Nebenwirkungen. Meine Schleimhäute sind noch immer nicht wieder richtig verheilt. Vor allem meine Blasenschleimhaut ist noch richtig kaputt. Eine Blasenspiegelung hat dies gerade erst bestätigt. Wir versuchen es weiter mit der Uropol-Therapie. Die wöchentliche Prozedur (mit Katheder in die Blase) ist wirklich sehr unangenehm. Es ist total nervenaufreibend, wenn man die Prozedur über 3 Monate Woche für Woche mitgemacht hat, es bisher nicht geholfen hat und man dann weitere 3 Monate vor sich hat, Woche für Woche. Wir wissen alle was jetzt kommt: „Du brauchst noch etwas Geduld.“
Meine Schmerzen am Körper haben wir zeitweise mit Cortison gut in den Griff bekommen, aber wer möchte das Zeug über einen längeren Zeitraum einnehmen? Ich nicht….wobei…ich war so fit und bei meinem aktuellen Arbeitspensum überhaupt nicht müde, das war richtig gut. Nur schlafen konnte ich dann auch nicht wirklich.
Bzgl. meines Arbeitspensums ist zu erwähnen, dass ich mal wieder in einem riesigen Berg von Arbeit stecke. Wer mich kennt, hat wohl auch nichts anderes erwartet. Wie ich schon berichtet habe, bereite ich mich ja schon seit einiger Zeit auf meine Approbationsprüfung vor. Die Arbeiten, die ich für die Zulassung zur Prüfung schreiben und einreichen musste, wurden nun alle begutachtet und für gut befunden. Ich werde zur Prüfung zugelassen. Yeah, erste Herausforderung gemeistert! Jetzt stecke ich mitten im Lernmarathon, kriege ab und zu Panikattacken und versuche nicht durchzudrehen. Als würde das nicht eigentlich schon ausreichen haben Simon und ich uns ganz unerwartet entschieden mitten in diesem Ärzte – Lernchaos umzuziehen. An sich ja nicht so wild, allerdings müssen wir die Wohnung ziemlich renovieren und sind seit Wochen dabei Tapeten ab- und Böden rauszureißen, Wände zu tapezieren, Wände und Decken zu streichen, eine Küche einzubauen und ständig zum Baumarkt zu fahren. Viel viel Arbeit. Ich drehe mich also zwischen Arztterminen, Lernen, Arbeiten und Renovierung um mich selbst. Ja, so bin ich eben. Es hat aber auch viele positive Seiten. Endlich komme ich meinen Zielen näher. Endlich werde ich die Ausbildung beenden und „richtig“ anfangen zu arbeiten (das hoffe ich zu mindestens) und Simon und ich habe endlich unsere erträumte eigene Wohnung mit Garten und Balkon. Ich freue mich schon riesig!