Liebe Freunde,
nun habe ich mich tatsächlich schon sehr lange nicht mehr bei euch gemeldet und das hängt vor allem damit zusammen, dass es kaum nennenswerte Neuigkeiten gibt. Christina ist zwar den einen Tag sehr viel wacher, hat keine Schmerzen und schafft es in ihrer Situation irgendwie mich so anzustrahlen, als wären wir gerade im Urlaub zusammen das erste Mal am Strand, doch dann gibt es auch wieder Tage, wo sie sehr, sehr schlapp ist und meine Gegenwart kaum wahrnimmt. Also ja, es gibt Tage da geht es ihr besser, aber das ist immer nur eine Momentaufnahme und das kann sich wirklich von einem auf den nächsten Tag ändern. Entscheidende Änderungen gibt es leider nicht in Bezug auf ihre Werte und das ist ja leider worauf es ankommt. Die Entzündungswerte sind nach wie vor hoch und wollen nicht sinken. Die Ärzte haben vor einigen Tagen alle Antibiotika abgesetzt und vorgestern ein PET-CT gemacht. Das kennt ihr vielleicht schon aus früheren Einträgen von Christina. Letztendlich ist das ein normales CT mit einem radioaktiven Kontrastmittel, was Verstoffwechslung von Zucker in Zellen sichtbar macht. Hierzu gehören u. A. Krebszellen aber auch Zellaktivität, die durch Entzündungen hervorgerufen wird. Auf diese Weise erhofft man sich, erneut den versteckten Entzündungsherd ausfindig zu machen, der Ursprung für die hohen Entzündungswerte ist.
Gestern gab es ein erstes vorläufiges Ergebnis. Die Ärztin sagte mir, dass es 2 oder 3 leuchtende Stellen in der Lunge gibt, die auf eine Infektion zurückzuführen sein können. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass es sich hierbei um Krebs handelt. Ich habe euch ja oben in aller Kürze versucht zu erklären, was so ein PET-CT alles farblich hervorhebt, von daher ist es klar, dass sie nur aufgrund der Bilder aus dem C, keinen Krebs ausschließen können und wir gehen alle davon aus, dass es sich um eine Infektion handelt (was in der Lunge beschissen genug wäre), aber bei mir bleibt ein sehr beunruhigendes Gefühl von Ungewissheit.
Die Oberärzte der Intensivstation wollen sich nun mit den onkologischen Oberärzten absprechen, wie sie mit dem Befund umgehen wollen.
Ich versuche euch so gut es geht auf dem Laufenden zu halten.
Viele Grüße