Die Wehwehchen

Heute wollte ich euch ein wenig von meinen Wehwehchen berichten. Das hört sich ja vielleicht doof an, aber ansonsten erlebe ich hier auch wirklich nicht viel. Ich schlage mich Tag für Tag mit meinen Wehwehchen herum und versuche damit gut zurecht zu kommen, ist ja hier auch meine Hauptaufgabe. Ich versuche mich trotz der Schmerzen gut zu beschäftigen, dabei sind Besuche und Anrufe sehr hilfreich. Ansonsten bin ich bemüht täglich ein paar Minuten auf meinem Rennrad zu fahren (Ich habe hier so ein Ergometer im Zimmer stehen). Ich muss zugeben. Es ist schon sehr anstrengend, wenn ich so im Schneckentempo durch die Wälder meines Zimmers radle. Dennoch ein paar Minuten jeden Tag, das ist wichtig. Und die meisten kennen mich, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann setze ich auch alles daran es durchzuziehen 😉 .

So nun zu den Wehwehchen: Zuletzt hatte ich ja von den Blasenschmerzen berichtet. Die habe ich auch weiterhin, aber unter der Morphinmedikation habe ich nur noch beim Wasserlassen schmerzen. Das ist schon mal sehr gut! Wie erwähnt meldeten sich dann langsam auch die anderen Schleimhäute und nun haben sie sich deutlich bemerkbar gemacht. Die Schleimhäute im Mund sind alle angeschwollen, aber zum Glück nicht beschädigt. Dafür ist mein Zahnfleisch völlig hinüber. Es ist überall total entzündet, sodass ich auch gar nicht mehr essen kann (außer Milchreis, Grießbrei und Babygläschen). Dann hat sich das mit der sterilen Nahrung ja auch von selbst erledigt. Ich habe schon lange freiliegende Zahnhälse und muss meine Zähne gut pflegen mit Zahnseide und Co. Ich habe hier bei diversen Ärzten um meine richtige Zahnbürste und meine Zahnseide gebettelt, sogar beim Professor persönlich, aber was ist mir geblieben, das kleine Stück Küchenschwamm. Meiner Meinung nach ist nur deshalb das Zahnfleisch so entzündet. Die Ärzte sagen natürlich, dass das die Mukositis (Entzündung der Schleimhäute aufgrund der Chemo) ist. Gehopst wie gesprungen, es tut weh! Und seit gestern habe ich dann festgestellt, dass das Schlucken eigentlich auch überbewertet wird und es die Möglichkeit einer Alternative geben sollte. Mein Kehlkopf tut mir so weh, dass ich das Schlucken vorhatte einzustellen, es scheitert aber an der Umsetzung. Tabletten gehen natürlich gar nicht mehr durch meinen Hals, aber glücklicherweise ist auf dieser Station wirklich viel möglich und ich kann alle Medikamente auch über die Venen bekommen. Sodbrennen und Magenschmerzen habe ich glücklicherweise nur wenig. Ich muss aber schon sagen, dass mir mittlerweile so einiges Schmerzen bereitet. Ich lass mich trotzdem nicht unterkriegen. Ich freu mich, dass die Sonne gerade durch mein Fenster lacht. Meine Morphindosierung wird nun etwas hochgesetzt und dann wird das alles schon noch werden.

Meine Devise: Tag für Tag

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